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Bad Segeberg/Berlin. Nach jahrelangem Stillstand erhält der Ausbau der Autobahn A20 neuen Schwung. Das Land hat am 14. März den lang ersehnten Planfeststellungsbeschluss für den Bauabschnitt bei Bad Segeberg vorgelegt. Auch aus Berlin kommen positive Signale. 

Wir von der Wirtschaftsentwicklung des Kreises Segeberg (WKS) begrüßen, dass es jetzt endlich mit dem Bau losgehen kann. Vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner von Bad Segeberg leiden seit Jahren unter der Verkehrsbelastung durch den ins Stocken geratenen Weiterbau der Küstenautobahn A20. Angesichts der kommenden festen Fehmarn-Belt-Querung wird der schnelle Baubeginn aus WKS-Sicht nun umso wichtiger. 

Ein notwendiger Kompromiss 
„In Sachen A20 sollten wir jetzt alte Gräben überwinden, statt diese weiter zu vertiefen“, sagt WKS-Geschäftsführer Clemens Hermann. „Planung und Bau einer Autobahn erfordern immer die Abwägung unterschiedlicher Interessen. Jedes derartige Infrastrukturprojekt ist ein Kompromiss, bei dem neben den unbestrittenen Vorteilen für die Entwicklung der Wirtschaft auch Tier- und Naturschutz angemessen zu berücksichtigen sind. Das war aus Sicht der Gerichte bei früheren Planungsständen leider noch nicht der Fall. Nun bleibt zu hoffen, dass die neue Planung geeignete Ausgleichs- und Vermeidungsmaßnahmen beinhaltet und sie für alle Interessenvertreter akzeptabel ist, damit keine weiteren Extrarunden mehr gedreht werden müssen.“  

Für die staugeplagte Stadt Bad Segeberg und auch für die Entwicklung des Kreises Segeberg ist der baldige Weiterbau der A20 von entscheidender Bedeutung. Er verspricht erhebliche Vorteile für die Region:  Die A20 verbindet nicht nur Polen mit den Niederlanden, sondern auch die A1 mit der A7 innerhalb Schleswig-Holsteins. Heute treffen diese Achsen erst nach dem Nadelöhr Hamburg zusammen. Mit der A20 werden zukünftig Staus und eine Menge Überlandverkehr vermieden. Dies ist umso wichtiger, weil mit der festen Fehmarn-Belt-Querung schon ab 2029 ein neues Tor nach Skandinavien aufgeht.  

Damit im Kreis Segeberg auch die starke A7-Achse (das "NORDGATE”) von der neuen Nähe zu Kopenhagen/Malmö profitieren kann, ist diese Querverbindung dringend und zeitnah erforderlich. Bad Segeberg, Wahlstedt und Trappenkamp im Osten des Kreises Segeberg werden künftig entlang der A21 eine direkte Verbindung zwischen Kiel und Kopenhagen bilden. Mit einem neuen Autobahnkreuz A20/A21 liegen diese Orte bald im Zentrum der Warenströme in Schleswig-Holstein. Auch der parallel erfolgende Ausbau der Schienenwege bietet neue Chancen für die künftige wirtschaftliche Entwicklung, die es zu nutzen gilt. 

Vielversprechende Kosten-Nutzen-Analyse für die A20  

Zum Thema A20 trafen sich am Montag, den 24. März, verschiedene Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik in der Landesvertretung von Schleswig-Holstein und Niedersachsen in Berlin. In dem Politik-Talk zum Stand und den Perspektiven der A20 für Norddeutschland sprachen sich die schleswig-holsteinischen und niedersächsischen Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen und Olaf Lies deutlich für das Projekt aus. 

Auch die Staatssekretärin Susanne Henckel aus dem für den Autobahnbau zuständigen Bundesministerium für Digitales und Verkehr zeigte sich zuversichtlich. Eine aktuelle Wirtschaftlichkeitsberechnung für den Weiterbau der A20 gehe trotz der deutlichen Kostensteigerungen immer noch auf. Neben den notwendigen Investitionen in den Erhalt der bestehenden Verkehrswege sei auch der Weiterbau der A20 aus Sicht des Ministeriums ein wichtiges Infrastrukturprojekt.  

Die eindringliche Schilderung der Verkehrssituation durch Bad Segebergs Bürgermeister Toni Köppen in Berlin machte deutlich, dass die Geduld der Betroffenen erschöpft ist. Dazu Clemens Hermann: “Ich hoffe sehr, dass mit dem überarbeiteten Plan der Streit zwischen Befürwortern und Kritikern der A20 endlich beigelegt werden kann und der Bau zügig voranschreitet. Das wäre ein gutes Signal für die Handlungsfähigkeit unseres Landes.” 

 

Die A20 ist der Brückenschlag zwischen A1 und A7 und gibt dem Kreis Segeberg die Chance als Wirtschaftsraum zusammenzuwachsen / ©WKS


Weitere Informationen zum Weiterbau gibt es auf der offiziellen Website der A20.