Leben und Arbeiten im Kreis Segeberg

Zwei Veranstaltungen für geflüchtete Frauen und Migrantinnen im Kreis Segeberg

Newsbeitrag vom Uhr verfasst von Autor: Frau & Beruf

Leben und Arbeiten im Kreis Segeberg – unter dieser Überschrift hat das Netzwerk „weibliche Arbeitskräfte in den Arbeitsmarkt“ im Januar 2020 geflüchtete Frauen und Migrantinnen zum Austausch eingeladen. Ziel dieser Veranstaltungen in Henstedt-Ulzburg und Bad Segeberg war es, die Frauen, ihre Wünsche und Erwartungen kennenzulernen und miteinander in den Austausch zu kommen.

 

Laut Angaben des Kreises Segeberg haben rund 800 Frauen im Kreis einen Fluchthintergrund und sind mit den großen Flüchtlingswellen 2015/2016 und auch später nach Deutschland und in den Kreis Segeberg gekommen. Für viele von ihnen ist es neu, berufstätig zu sein. In ihren Herkunftsländern ist es nicht unbedingt die Regel, dass eine Frau eine Ausbildung absolviert, den eigenen Lebensunterhalt bestreitet und auch gern berufstätig ist. Viele, insbesondere Frauen aus ländlichen Gebieten zum Beispiel in Afghanistan oder Syrien kümmerten sich als Hausfrauen ausschließlich um die Belange der Familie.

Das Ankommen in Deutschland bedeutet für diese Frauen nicht nur die Sprache zu lernen, sondern sich auch in der deutschen Kultur zurechtzufinden, aber auch mitzuarbeiten und den Lebensunterhalt der Familie zu sichern.

Ziel: miteinander ins Gespräch kommen!

Doch was genau brauchen diese Frauen? Wie leben sie jetzt und welche Schritte müssen als nächstes Folgen? Wie möchten sie hier in Deutschland arbeiten? Wer unterstützt sie, sich in der neuen Kultur zurecht zu finden? Diese und andere Fragen wurden den Frauen auf den Veranstaltungen am 17. Januar 2020 in Henstedt-Ulzburg und am 24. Januar 2020 in Bad Segeberg gestellt. Um mit den Frauen tatsächlich in ein Gespräch zu kommen, wurden Sprachtische für verschiedene Sprachen eingerichtet. Für alle Fälle waren auch Dolmetscherinnen vor Ort, die sofort übersetzt haben.

Zur Veranstaltung im Henstedt-Ulzburger Bürgerhaus kamen rund 40 Frauen aus unterschiedlichen Ländern. Begrüßt wurden sie von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Henstedt-Ulzburg, Svenja Gruber und Gisela Malasch, Beratungsstelle FRAU & BERUF Segeberg. Auch das Land Schleswig-Holstein war offiziell vertreten. Monika Heinold, stellvertretende Ministerpräsidentin und Finanzministerin des Landes Schleswig-Holstein begrüßte die Frauen. Monika Heinold zeigte sich nicht nur interessiert, sondern auch begeistert von dem Engagement aller Frauen und dem Austausch untereinander. So ließ sie es sich auch nicht nehmen, zwei Frauen zuzuhören, die auf der Bühne über ihren persönlichen Werdegang in Deutschland gesprochen haben. Diese Frauen berichteten darüber, wie sie die Sprache gelernt haben, überlegt haben, was sie arbeiten wollen und wie ihr Weg dahin war. Übereinstimmend gaben diese Frauen den anderen mit auf den Weg: „Seid mutig und gebt nicht auf!“

Im Bürgersaal des Bad Segeberger Rathauses waren schnell die Plätze knapp. Rund 80 Frauen mit Migrations- oder Fluchthintergrund wollten am 24. Januar am gemeinsamen Austausch teilnehmen. So wurde Stuhl um Stuhl an jeden Tisch gestellt und die Gespräche gingen schnell los. Als Veranstalterin begrüßten die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Segeberg, Beate Mönkedieck, und Silke Knuth, Beraterin bei FRAU & BERUF Segeberg die Frauen. Dr. Silke Schneider, Staatssekretärin im Finanzministerium des Landes Schleswig-Holstein sprach ein Grußwort und betonte, dass es ihr persönlich wichtig sei, dass es Angebote wie diese für Geflüchtete gibt, speziell für Frauen, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und Unterstützung auf dem Weg in den deutschen Arbeitsmarkt zu erhalten. Auch Dr. Schneider blieb, um den Erfahrungen von zwei Frauen zuzuhören, die über ihre Integration in Deutschland und auf dem deutschen Arbeitsmarkt berichteten. Im Anschluss wurden an den Tischen viele Fragen gestellt und beantwortet, Kontakte geknüpft und erste Infos mitgegeben, damit ein nächster Schritt gegangen werden kann.

Wer hat die Veranstaltungen finanziert?

Die Netzwerkpartner und Netzwerkpartnerinnen haben die Veranstaltungen aus ihren Bestandsmitteln gemeinsam erarbeitet und auf die Beine gestellt. Das Catering sowie die Dolmetscherinnen für beide Veranstaltungen konnten dank vieler Sponsoren: Fonds „auf augenhöhe“, Bürgerstiftung Henstedt-Ulzburg, die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Kreises Segeberg, der Kreis Segeberg, Lions Clubs Alveslohe & Henstedt-Ulzburg, die Gleichstellungsbeauftragten Henstedt-Ulzburg, Bad Segeberg und Kreis Segebergs, Handwerkskammer Lübeck, Forum für Migration Kreis Segeberg, Mehr Land in Sicht, Diakonie Altholstein, Diakonie Plön-Segeberg.

Die Partnerinnen und Partner des Netzwerks, die diese Veranstaltungen organisiert haben

Das Netzwerk ist eine Initiative von verschiedenen Institutionen und Beratungsstellen. Ziel ist, den Wissensaustausch untereinander zu fördern, um zielgenau beraten und in den Arbeitsmarkt integrieren zu können. Zweimal jährlich treffen sich seit Oktober 2016 regelmäßig die Mitarbeitenden des Netzwerks. Hierzu gehören: Agentur für Arbeit Elmshorn, Beratungsstelle FRAU & BERUF Segeberg, Berufsbildungszentrum Bad Segeberg, Berufsbildungszentrum Norderstedt, Diakonisches Werk Altholstein GmbH, Diakonisches Werk des Kirchenkreises Plön-Segeberg GmbH, Forum für Migration, Chancengleichheit und Vielfalt, Fortbildungsakademie der Wirtschaft gGmbH, Gemeinde Henstedt-Ulzburg, Handwerkskammer zu Lübeck, „Handwerk ist interkulturell“, IHK zu Lübeck, IQ-Netzwerk SH UTS.e.v., Jobcenter Kreis Segeberg, Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung und Weiterbildung S-H,, Kreis Segeberg, Kreisverwaltung, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein,, Gleichstellungsbeauftragte Bad Bramstedt, Gleichstellungsbeauftragte Bad Segeberg, Gleichstellungsbeauftragte Henstedt-Ulzburg, Gleichstellungsbeauftragte Kaltenkirchen, Gleichstellungsbeauftragte Kreis Segeberg, Gleichstellungsbeauftragte Norderstedt

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